Landschaften und Gebäude in Skandinavien

Im Land der Trolle: Geiranger und andere Fjorde

Wer an Norwegen denkt, wird mit Sicherheit das Bild eines Fjordes vor Augen haben. Über 1000 Fjorde gibt es in Norwegen, die als Sinnbild und Wahrzeichen für jeden Norwegenurlauber gelten! Niemand wird sich der Faszination dieser grandiosen Natur entlang der norwegischen Küste entziehen können.
Sehr tief, häufig über 1000m, mit steil abfallenden Felswänden rechts und links sind sie die Überbleibsel der Rückbildung ehemaliger Gletscher. Stark verzweigt münden sie grundsätzlich im Atlantik und daher mit Salzwasser gefüllt.
Zusammen mit dem Nærøyfjord und dem Sognefjord ist sicherlich der Geirangerfjord einer der bekanntesten. Die drei Fjorde stehen stellvertretend für alle anderen auf der Liste des UNESCO Weltkulturerbes.
Durch den Einfluss u.a. des Golfstromes herrscht im Fjordland ein auch im Winter mildes Klima. Legendär die teilweise in atemberaubender Höhe angesiedelten Bauernhöfe, auf denen Kinder angeseilt spielen!
Egal ob Sie die Fjordlandschaften vom Auto entlang kurviger Straßen, die viele Fjorde begleiten oder zu Fuß auf ausgeschilderten Wanderwegen oder vielleicht an Bord eines Fährschiffes oder der Hurtigruten bestaunen: Diese einmalige Kulisse werden Sie nicht mehr vergessen!
Übrigens die Hurtigruten, die berühmte Postschifflinie, die heute unter dem Motto „Die schönste Seereise der Welt“ Touristen aus aller Welt begeistert, fährt im Sommer komplett durch den Geirangerfjord, z.B. entlang der berühmten Wasserfällen, den „Sieben Schwestern“. Am Ende des Fjordes im Ort Geiranger können die Gäste aussteigen und die Fahrt zurück im Bus über den weltberühmten Trollstigsvejen genießen.
Bei vielen unserer Autorundreisen ist Geiranger und natürlich auch der Trollstigen ein geplantes Zwischenziel. Bei diesen Rundreisen ist eine Fahrt auf der Fähre durch den Geirangerfjord (das Auto fährt mit!) ebenfalls obligatorisch.
Wasserfall beim Trollstigen

Der Trollstigen

Eine der abenteuerlichsten Straßen Norwegens ist sicherlich der berühmte Trollstigen, die Treppe der Trolle!
In 12 beeindruckenden Haarnadelkurven werden Sie das Gefühl haben, fast senkrecht die Felswand hinauf bzw. hinunter zu fahren. Auf den knapp 6km nehmen Sie eine durchschnittliche Steigung von 12% und überwinden einen Höhenunterschied von 405m!
Dieses außergewöhnliche Erlebnis können Sie als Ausflug während einer Hurtigrutenfahrt zwischen Bergen und Trondheim genießen oder Sie fahren im Rahmen unseres Autoreiseprogramms im eigenen PKW bzw. Mietwagen.
Genießen Sie dabei einmalige Ausblicke und passieren Sie tobende Wasserfälle, die quasi die Straße zu überfluten scheinen!
1936 wurde dieses Wunderwerk der Straßenbaukunst nach achtjähriger Bauzeit fertiggestellt. Am oberen Ende gelangen sie über gesicherte Planken zu einer Aussichtsplattform, von der Sie den Eindruck haben werden, über dem Tal zu schweben!
Trolle
Sie gelten als die norwegische Märchenfigur schlechthin! Heute fehlen Sie in keinem Souvenirshop, galten früher aber durchaus als gefürchtete Bewohner der einsamen Fjelle und Wälder.
Irgendwie auch gutmütig, konnten sie aber leicht gereizt werden und den Menschen zum Spaß drangsalisieren! Dabei gibt es knorrige Bergtrolle oder bemooste Waldtrolle und eine listige weibliche Spielart, die Huldren, die den einsamen männlichen Wanderer ins Verderben locken konnte!
Auf dem Dovrefjell

unbegrenzte Weite: das Fjell (die norwegische Hochebenen)

Mindestens ebenso charakteristisch für Norwegen wie die Fjorde ist die einmalige Hochgebirgslandschaft der Fjells (norwegisch für Gebirge) und die lieblichen, dazwischen liegenden Täler im Osten Norwegens, wie das „Tal der Täler“, das Gudbrandsdalen oder unser Geheimtipp das Österdalen.
Fjell steht für grandiose Hochebenen oberhalb der Nadelbaumgrenze mit einer z.T. atemberaubenden Gebirgskulisse. Sie sind auch eiszeitlicher Prägung mit abgerundeten Formen. Hier wachsen Gräser, Moose, Kräuter und Flechten und die Fjellbirken und Zwergstrauchheide.
Die Baumgrenze in Süd- und Mittelnorwegen liegt, anders als bei uns, schon bei 500 bis 900m Höhe! Das Dovrefjell südlich von Trondheim gilt als eines der schönsten Ziele und liegt auf der Route einiger unserer Autorundreisen und bildet gleichzeitig eine der schönsten Streckenabschnitte auf dem berühmten Olavsweg, dem Pilgerweg quer durch Mittelnorwegen.
Aber auch wenn man nicht wandern möchte, beim „Reisen in Norwegen ohne Auto“ oder als Teil einer Hurtigrutenfahrt bei der An- bzw. Abreise können Sie diesen wunderschönen Landstrich auf der Fahrt mit der Dovrefjellbanen von Trondheim nach Oslo bestaunen.
Ein weiteres prominentes Ziel ist der Jotunheimen Nationalpark, den Sie z.B. im Rahmen einer Autorundreise besuchen können. Hier tummeln sich 22 der höchsten Berge Norwegens, eine unendliche Weite und unzählige Seen, die gespeist durch das Gletscherschmelzwasser eine markante grüne Farbe haben.
Oder Sie unternehmen mit der berühmten Bergenbahn von Oslo nach Bergen im Rahmen der An- bzw. Abfahrt zu einer Hurtigrutenfahrt bzw. als Teil einer Reise aus unserem Programm „Reisen ohne Auto in Norwegen“ oder natürlich auf einer Autorundreise, eine Fahrt über die Hardangervidda, die beeindruckende Hochebene bei Geilo, übrigens auch einem der bekanntesten Wintersportorte Norwegens.
Geilo ist eine wichtige Station auf der Strecke der Bergenbahn. Verschiedene Hotels, u.a. das luxuriöse Traditionshaus Dr. Holm‘s, das sich noch heute im Familienbesitz befindet. Die Hardangervidda ist zwölfmal so groß wie der Schwarzwald, hat aber nur sehr wenige Straßen und Siedlungen und beinhaltet das größte, zusammenhängende Naturreservat Kontinentaleuropas! Neben Wandern gibt es viele weitere Möglichkeiten für sportliche Aktivitäten.
Mit dem Auto haben Sie die Wahl zwischen diversen besonders lohnenden Landschaftsrouten, die wir gerne in Ihre individuelle Autorundreise einbauen wollen! So z.B. die Norwegische Landschaftsroute Valdres Flya, Rondane oder der Gamle Strynefjellsvegen.

Stabkirchen

Ein „Wahrzeichen“ Norwegens sind mit Sicherheit die berühmten Stabkirchen. Auf „Stäben“ erreichtet, wobei unser Begriff von Stab sicherlich irreführend ist, sind die Stäbe dieser Kirchen auf denen Dach und das ganze Konstrukt verankert ist, so um die 40cm dicke Baumstämme.
Einst nach der Christianisierung waren es über 1000 im ganzen Land, heute gibt es gerade noch 25 Stabkirchen an ihrem ursprünglichen Platz, die sämtlich unter Denkmalschutz stehen, die Kirche in Urne stellvertrend für alle auch als UNESCO Weltkulturerbe eingestuft.
Die frühen Kirchen symbolisieren sehr gut den Übergang von Heidentum zum Christentum. Drachenköpfe und heidnische Ornamente finden sich zahlreich an den Außenwänden. Sie sollten die bösen Geister abschrecken.
Kreuz und Glockenturm fehlen oder wurden erst viel später hinzugefügt. Gleichzeitig bedeutet die Gegenwart der Stabkirchen auch das Ende der Wikingerzeit im heutigen Norwegen.
Beispielhaft sehen Sie hier ein Bild der Stabkirche von Ringebu im Gudbrandsdalen. Sie liegt am berühmten Olavsweg und ist gleichzeitig Startpunkt einer unserer Wanderprogramme auf dem Olavsweg. Die Kirche gilt als eine der schönsten und best erhaltesten Stabkirchen des Landes. Auf einer Autotour durchs Gudbrandsdalen ein absolutes Besichtigungshighlight!
Eine Brücke auf der Atlantikroute

weitere, außergewöhnliche Ziele...

Entlang der Atlantikroute
Ein Höhepunkt einer Norwegenreise ist sicherlich auch die Fahrt entlang des Atlantiks und über die berühmte, 8km lange Atlantikstraße. Über sieben Brücken führt der Weg direkt am Meer entlang über Inseln und Schären und gilt als architektonische Meisterleistung.
Weiter südlich ein unbedingtes Besuchermuss, die herrliche Jugendstilstadt Ålesund, eine der schönsten norwegischen Städte auf mehreren Inseln, quasi im Meer gelegen! Über Bergen hinaus dann unbedingt noch nach Stavanger am Atlantik und von dort zum weltberühmten Preikestolen.
Täler im Osten
Sozusagen als Grenze zwischen den Gebirgen im Westen und im Osten sollten Sie im Rahmen einer Autorundreise die wunderschönen, teils lieblichen Täler im Osten, so z.B. das 320km lange Gudbrandsdalen um Lillehammer oder das östlichste, das Österdalen zwischen Elverum und Røros „erfahren“!
Machen Sie Pause dort und genießen z.B. eine Wanderung auf gut markierten und ausgeschilderten Wanderwegen. Røros, auch Zentrum einer beliebten Wintersportgegend, ist eine wunderschöne alte Bergbaustadt und steht auf der Liste des UNESCO Weltkulturerbes. Unbedingt einen Aufenthalt wert!
Das Gudbrandsdalen ist übrigens die Heimat des auch bei uns bekannten, dunkelgelben bis braunen Gjeteost, einem durch Karamellisierung leicht süßlich schmeckenden Käse aus Kuh- und Ziegenmilch. Naturgemäß bieten diese Täler die besten Voraussetzungen für eine intensive Landwirtschaft mit vergleichsweise wohlhabenden Orten.
Wikingermuseum von Borg auf den Lofoten

Inseltraum im Hohen Norden: die Lofoten

Eine der Hauptattraktionen einer Norwegenreise ist sicherlich der Besuch der Lofoten. Diese aus 80 Inseln bestehende Inselgruppe liegt in Nordnorwegen etwa auf der Höhe der Stadt Bodø. Seit 2007 sind die Lofoten über eine durch Tunnel und Brücken verbundene Straße zu erreichen.
Alternativ fährt man mit der Fähre von Bodø nach Moskenes im südlichen Zipfel der Lofoten. Oder planen Sie die Lofoten als Ziel oder Zwischenziel auf einer Fahrt mit den Hurtigruten ein, die dort gleich mehrere Häfen anläuft bzw. sparen Sie sich mit den Hurtigruten die lange Rückfahrt in den Süden nach einer Rundfahrt durch Norwegens Norden!
Der Fischfang hat schon immer das Leben auf den Lofoten bestimmt. Heute können Sie sehr stilvoll in den alten, nun für den Tourismus hergerichteten traditionellen Fischerhütten, den Robuern, die den damaligen Saisonarbeitern Unterkunft boten, übernachten.
Komfortable Ferienwohnungen, in der typischen roten Tranfarbe dieser Region. Ideal auch für einen etwas längeren Aufenthalt, können Sie so unabhängig mit dem eigenen Auto oder dem Mietwagen diese Gegend erkunden.
Eine der spektakulärsten Entdeckungen auf den Lofoten ist sicherlich der Wikingerfund Borg, der bis in das 2. Jahrh. n. Chr. zurückdatiert. Einer von über 100 Höfe wobei man von einer Bevölkerung von nahezu 2000 Menschen insgesamt ausgeht. Sehr eindrucksvoll in Borg das aus dem 5./6. Jahrhundert stammende Langhaus, zunächst ca 55m lang, im 7./8. Jahrhundert auf über 80m ausgebaut.
Sie können das gesamte Gelände durchstreifen und dabei auch die Anlandestelle besuchen. Verschiedene Vorführung wie z.B. in einer nachempfundenen Schmiede, machen diesen Besuch überaus interessant und sehenswert!
Zu den weiteren Highlights der Lofoten zählen neben der einmaligen Natur mit den markanten Felsformationen, sicherlich die reiche Tierwelt, eine der größten Seeadlerkolonien des Landes, Vogelfelsen mit Papageientauchern, Kormoranen und Trottellummen sowie Orcas und Wale, die hier gesichtet werden.
In jedem Fall müssen Sie die pittoresken Fischerdörfer, wie z.B. Henningsvær, Nusfjord oder das Dorf mit dem kürzesten Namen, Å besuchen. Kommen Sie früh genug im Jahr, so werden Sie die unzähligen Gestelle auf denen das bekannteste Produkt der Lofoten, der Stockfisch trocknet, nicht übersehen können!
Nordkap

nördlicher geht es nicht...: Das Nordkap

Für viele das Ziel einer Norwegenreise schlechthin. Und egal wie touristisch vermarktet, so ist es schon ein erhabener Moment auf diesem Felsvorsprung über dem Nordpolarmeer zu stehen.
Nichts als das Meer und ein paar Felsen davor, dahinter nackter Fels und eine scheinbar unendliche Weite: Auch wenn das Nordkap auf einer Insel (Magerøya) liegt und Inselbrocken vorhanden sind, die sich geografisch noch etwas nördlicher befinden, so spricht man vom nördlichsten Punkt des Europäischen Festlands. Jedenfalls ist dies der nördlichste Punkt, den Sie mit dem Auto erreichen können!
Die meisten Besucher kommen während des besonders langen Sommertags, der hier von Mitte Mai bis Ende Juli dauert. Während dieser Zeit scheint an 77 Tagen ununterbrochen die Sonne (auch wenn Sie sich gelegentlich hinter dunklen Wolken versteckt!). Im Winter, der dafür dauerhaft ohne Sonne auskommen muss, ist der Besuch nur maximal einmal täglich in einer geführten Gruppe möglich.
Musste man in der ersten Hälfte des vorigen Jahrhunderts noch mit dem Schiff anreisen und das Plateau zu Fuß erklimmen, so ist nun alles perfekt erschlossen und es gibt die über vier Etagen in die Klippe gesprengte Nordkaphalle mit Souvenirshops, Panoramakino, Restaurants und Champagnerbar. Ein tolles Erlebnis also auch, wenn das Wetter nicht so richtig mutspielt. Und wie so manches andere in Norwegen hat das Erlebnis Nordkap natürlich auch seinen besonderen Preis!
Genießen Sie aber auch die Anfahrt zum Kap durch die fast unwirtliche, aber grandiose Landschaft der Insel Magerøya. Die Insel erreichen Sie heute durch den spektakulären fast 7km langen und bis zu 212 m tiefen Tunnel mit einem Gefälle von bis zu 9% vom Festland. Viel Vegetation gibt es nicht, dennoch werden Sie unweigerlich auf die Hauptbewohner, die Rentiere stoßen.
Sehr empfehlenswert ist dabei auch ein Besuch des kleinen Örtchens Gjesvær. Von hier starten regelmäßig äußerst interessante Bootstouren zur Beobachtung der größten Seevogelkolonie des Landes. Ein Vogelparadies und ganz außergewöhnliches Erlebnis.
Die Weite Lapplands auf der E8 in Finnland

Wege durch Skandinaviens Land der Samen und Rentiere: Lappland

Land ohne Grenzen, auch wenn die Landesgrenzen von Schweden, Finnland und Norwegen quer durch Lappland verlaufen. Unendliche Weite, grandiose Naturschauspiele und Heimat eines der letzten Nomadenvölker Europas. Die Samen, Ureinwohner dieser kargen, wunderbaren Landschaft sind heute allerdings größtenteils sesshaft.
Die Rentierzucht bestimmt aber immer noch das Leben und die Kultur dieses kleinen Völkchens mit den wunderbaren, bunten Trachten. Das Rentier, quasi das Wappentier Lapplands, ist all gegenwärtig. Eine der Routen, die E8, die wir zum Besuch Lapplands empfehlen, haben wir deshalb auch „Straße der Rentiere“ genannt.
Wenn Sie durch Schweden oder wahlweise auch durch Finnland an- bzw. abreisen, führt dieser Weg bei der Anreise von der Spitze des Botnischen Meerbusens, an der Grenze von Schweden und Finnland in nordwestlicher Richtung quer durch Lappland bis hinauf zum norwegischen Tromsø.
Alternativ fährt man durch Norwegen, immer entlang der E6, der einzigen durchgehenden Süd-Nord-Verbindung in Norwegen. Gut 2000km sind es von der Hauptstadt Oslo und durch die engste Stelle des Landes, die im Norden nur wenige Kilometer misst bis zum Nordkap, dem nördlichsten Punkt, den Sie mit dem Auto erreichen können. Wem Hin- und Rückfahrt auf dieser Route zu lang erscheint, kann die ganze Strecke bis Trondheim oder auch Bergen oder auch nur auf einer beliebig anderen Teilstrecke mit den Schiffen der Hurtigruten bewältigen. Tromsø, evt. die Lofoten, Hammerfest sind Ziele die alle auf dieser Strecke liegen.
Ausgehend von Finnland oder auch Schweden bietet sich die andere Hauptverbindung nach Lappland über Rovaniemi, dem berühmten Inarisee auf der E75, die dann in die E6 übergeht, an. Auf dieser Route passieren Sie das Weihnachtsmanndorf bei Rovaniemi auf dem Polarkreis, den wunderschönen Inarisee und das Lappendorf Karasjok in Norwegen.